Jedes Segelflugzeug, das nicht von Aussen angetrieben wird (durch ein Schleppflugzeug oder eine Winde), sinkt in der umgebenden Luftmasse mit einer gewissen Geschwindigkeit, etwa 0,5 bis 1 Meter / Sekunde. Um also zu steigen, müssen wir in Luftmassen fliegen, welche schneller steigen. Dies geschieht bei unseren Wetterbedingungen auf vielfältige Weise: an Berghängen streicht der auftreffende Wind nach oben und ermöglicht den Hangsegelflug. Wenn die Sonne den Boden erwärmt, überträgt sich die Wärmeenergie auf die bodennahen Luftschichten, diese steigen dann als Thermikblasen nach oben. Im Gebirge können bestimmte Luftströmungen (z.B. der Föhn in den Alpen) in wellenartige Schwingungen (Leewellen) geraten, die Segelflugzeuge in sehr große Höhen tragen.
Die Kunst des Segelfliegens besteht zum großen Teil darin, diese Aufwinde zu finden und für den Flug zu nutzen. Es gibt immer noch keine „Thermikbrille“, die uns das Suchen erleichtert. Einen wertvollen Hinweis liefern die „Schönwetterwolken“ (Cumulus), die hier auf dem Hintergrund zu sehen sind. Haben wir aber den Aufwind gefunden, so helfen uns die Instrumente dabei, ihn nicht zu schnell wieder zu verlieren. Ist der „Bart“ erst gut zentriert, geht es mit 1 bis 2, bei sehr gutem Wetter mit 5 Meter pro Sekunde in die Höhe! Wenn dann 1000 oder 2000 Meter erreicht sind, können wir auf Strecke gehen, d.h. die gewonnene Höhe in Flugstrecke umsetzen.
Lässt der Aufwind nach, so fällt ein Segelflugzeug nicht einfach vom Himmel. Wir teilen den Flugweg so ein, dass immer ein Flugplatz oder ein geeignetes Aussenlandefeld in erreichbarer Nähe ist. So endet mancher Streckenflug auf einem Acker, und eine Rückholmannschaft steht bereit, um Pilot und Flugzeug zum Platz zurück zu bringen.